Regierung will an sozialer Selektion im Bildungsbereich festhalten

Eine Pressemitteilung des AStAs der TU Braunschweig, die wir komplett teilen und so auch Euch nicht vorenthalten möchten. 
 
*Regierung will an sozialer Selektion im Bildungsbereich festhalten*


Im Rahmen einer Debatte in der Aktuellen Stunde des niedersächsischen
Landtages erwirkt die Fraktion DIE LINKE eine Stellungnahme der
Regierung zur Abschaffung der Studiengebühren. Wie nicht anders zu
erwarten war, hält die CDU/FDP-Regierungskoalition am selektiven
Zwangsbeitrag auch über die Landtagswahl hinaus fest. Nachdem in Bayern
kürzlich offen über die Abschaffung der Gebühren diskutiert wurde,
könnte sich Niedersachsen mit dieser Politik in eine isolierte Position
begeben. Überraschend sind dagegen einige Aussagen von CDU-Politikern.

Vor wenigen Wochen wurden Stimmen in Bayern laut, dort ebenfalls auf die
Gebührenerhebung zu verzichten. Eine endgültige Entscheidung in dieser
Frage wird am Wochenende erwartet, aber die Diskussionen deuten auf ein
Ende des Gebührenmodells hin. In Niedersachsen dagegen hält sich die
Regierungskoalition aus CDU und FDP bedeckt und möchte keine
Stellungnahme zum Thema abgeben. Dies nahm die Fraktion DIE LINKE zum
Anlass, in der Aktuellen Stunde eine Diskussion über die Studiengebühren
einzuleiten und damit eine Stellungnahme der Regierungskoalition zu
erwirken.

Das Ergebnis überrascht aus studentischer Sicht wenig: Die konservative
Regierung möchte auch über die Landtagswahlen hinaus an den Gebühren
festhalten und Niedersachsen damit in eine isolierte Position treiben.
Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Wanka sieht in den Gebühren sogar ein
Mittel, eine von ihr konstatierte "Gerechtigkeitslücke" zu schließen und
bemüht eine altes Argument: Die angehenden Akademiker würden sich an der
Finanzierung ihrer Ausbildung beteiligen, von der sie später höhere
Einkünfte zu erwarten haben. Dieses Argument ist aus studentischer Sicht
ein Scheinargument, denn eine gemeinschaftliche Finanzierung der Bildung
durch höhere Besteuerung der Besserverdienenden wäre eine gerechtere
Lösung als die private Verschuldung Studierender aus bildungsfernen
Schichten. Weiterhin wurde mit der Verbesserung der Lehre argumentiert
obwohl die Campusmaut lediglich die Kürzungen des
Hochschuloptimierungskonzeptes aus dem Jahre 2003 kompensiert.

"Eine Positionierung dieser Art war von der CDU nicht anders zu
erwarten", kommentiert Florian Cygus vom AStA-Vorstand. "Unerwartet
dagegen war die Anmerkung von CDU-Politiker Jörg Hillmer, der die
Sinnhaftigkeit des Verwaltungskostenbeitrags in Frage stellte, da das
Geld den Studierenden nicht zu Gute komme. Hillmer meinte wörtlich:
'Davon haben die Studenten gar nichts.' Wir können ihm nur zustimmen,
denn die Verwaltungskostenbeiträge werden eins zu eins in den
niedersächsischen Haushalt eingestellt und sind damit als indirekte
'Steuer' zu bewerten."

Sollte Niedersachsen wirklich das einzige gebührenpflichtige Bundesland
werden, dann ist mit noch stärkeren Abwanderungsbewegungen der
Abiturient*innen zu rechnen als sie bisher schon zu beobachten sind.
Durch die Gebühren wird das Studium in Niedersachsen unattraktiver, was
künftig auch zu einem Fachkräftemangel in Niedersachsen führen könnte,
wenn die fertig ausgebildeten Akademiker*innen nicht mehr zurück kommen
um hier eine Arbeit aufzunehmen.

Der AStA der TU Braunschweig kritisiert das Festhalten der Regierung an
den Studiengebühren heftig. "Studiengebühren gehören abgeschafft", sagte
dazu AStA-Vorstand Heike Sommer. "Wie alle Bildungsgebühren verhindern
sie einen freien Zugang zu Wissen und Bildung und stellen damit ein
sozial-selektives Steuerungsmodell dar", ergänzt AStA-Vorstand Anne Schicke.

Die Pläne von SPD und GRÜNEN, die Campusmaut im Falle eines Wahlsieges
zum Wintersemester 14/15 abzuschaffen, gehen dem AStA der TU
Braunschweig nicht weit genug. "Wir fordern die Abschaffung der
Studiengebühren zum nächsten Sommersemester", sagte Florian Cygus. "Mehr
noch: Neben den Allgemeinen Studiengebühren gehören auch
Langzeitstudiengebühren und der Verwaltungskostenbeitrag abgeschafft."

Der AStA der TU Braunschweig fordert die Abschaffung aller
Bildungsgebühren, die den Zugang zur Bildung nur einkommensstärkeren
Kindern ermöglichen. Am 15.11.2012 wird es eine Vollversammlung der
Studierenden der TU Braunschweig geben, auf der über die
Beibehaltungspläne der Regierung diskutiert werden wird. Die
Vollversammlung wird der Auftakt einer Reihe von Aktionen gegen
Studiengebühren des AStAs und der Studierendenschaft, die in der Woche
vom 15. bis 22.11.2012 auf dem Campus der TU stattfinden werden.

Donnerstag: Worte gegen Rechts.


„Ich lebe in Deutschland, aber vielen sagen ich sehe jünger aus.“ 

Für Donnerstag, 8.11. haben wir einen kleinen Veranstaltungstip für euch: 

Mit einer bundesweiten Veranstaltungsreihe und einer Plakataktion unter dem Motto WORTE gegen RECHTS bezieht der Verband deutscher Schriftsteller Stellung gegen Rassismus und Rechtsextremismus. An diesem Abend werden deshalb Hardy Crueger („Okergeschichten“), Hartmut El Kurdi („Der Viktualien-Araber“) und Kersten Flenter („Erinnerung an Deutschland“) mit satirischen Glossen und ernsten Geschichten nicht nur den historischen Faschismus beleuchten, sondern auch aktuelle Ereignisse und Entwicklungen kommentier

en. Durch die Lesung führt Axel Klingenberg, Braunschweigs „Lesebühnen-Grande“ (Braunschweiger Zeitung) und Co-Herausgeber des Satire- und Slam Poetry-Buchmagazins „The Punchliner“.

Mehr Informationen zu den “Worten gegen rechts” gibt es hier: http://www.wortegegenrechts.de/

Die Lesung wird gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.

Eintritt: 3,- Euro

Donnerstag: 8.11. // 20:00 // Nexus // Frankfurterstraße 253 // Braunschweig

Sprechzeiten und Sitzungen.

Wir haben unsere Zeiten für Sprechstunden und Sitzungen aktualisiert. 
Die Sprechzeiten  für das laufende Wintersemester 12/13 sind Montag 11:30 – 12:30 Uhr sowie Donnerstag von 10:00 – 11:00 Uhr und unsere öffentlichen Sitzungen Montag ab 17:00 Uhr sowie Freitag ab 12:00 Uhr. 

Ein persönliches und somit direktes Gespräch ist natürlich eigentlich unersetzbar. Wann ihr uns wo findet steht hier ja – ansonsten sind wir für dringende Fragen, Anregungen, konstruktive – aber vor allem auch sachlicher Kritik auch via eMail asta@hbk-bs.de erreichbar. 


Graffitti – Workshop // The Bridge.

–>


Graffiti-Workshop in Theorie und Praxis 31.10. – 01.11.2012


31.10. + 01.11.2012 // 15.00 – 18.00 Uhr

Theoretischer Teil 1: Einführung in das Thema Graffiti
Historie
Graffiti Lexikon
Gesundheitliche Risiken durch Lacke und Prävention
Konsequenzen aus illegalem Graffiti

Praktischer Teil 1: Anfertigung der Skizzen
Erstellen eigener Skizzen mit professioneller Anleitung

Ort: Nexus, Frankfurter Str. 253, 38122 Braunschweig


02.11.12 // 15.00 – 18.00 Uhr

Theoretischer Teil 2:
Einführung in die grundlegenden Sprühtechniken

Praktischer Teil 2: Erstellen des Wandbildes
Untergrundbearbeitung
Vormalen der Skizze auf die Wand
Ausmalen der Flächen
Nachmalen der Konturen um das Bild zu vollenden

Ort: Unter der Brücke gegenüber vom ehm. Jolly Joker, Broitzemer Str.

Weiter Infos:
Der Workshop ist für alle Teilnehmer_innen kostenlos!
Arbeitsmaterialien wie Papier, Bleistifte, Sprühdosen, Caps, Handschuhe, Atemschutzmaske und Streichfarbe sind vorhanden.
Bitte für bei eurer Kleidung darauf achten, das die ggf. durch Lacke verschmutzt werden kann.

Die max. Teilnehmer_innenzahl beträgt 20 Personen.
Anmeldung und weitere Infos per Email unter
thebridge@gmx.net oder 0177 4498974
Minderjährige benötigen die Erlaubnis des/der Erziehungsberechtigten.



Die Crew von TheBridge e.V. freut sich auf euch!

Einträchtiges Ignorieren.

 
Kein Fußbreit den Faschisten!
Kurt Tucholsky


Die jüngsten Ereignisse aus dem Umfeld des BTSV Eintracht haben wir mit einiger Sorge zur Kenntnis genommen. Insbesondere die regionale
Berichterstattung (Braunschweiger Zeitung) sowie die direkten Reaktionen von Vereinsseite auf die „Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen“ sind für uns nicht nachvollziehbar.

Am 06.10.12 haben etwa 100 Anhänger der Eintracht, bestehend aus Ultras Braunschweig und Initiative beim Heimspiel im Eintracht-Stadion ein Banner mit dem Slogan „Keine Eintracht mit Nazis“ hoch gehalten und
mussten im Anschluss an das Spiel von der Polizei aus der unmittelbaren Gefahrenzone rund um das Stadion eskortiert werden. Kurz zuvor erschien das Heft „Kurvenlage“, in welchem auf das Problem geduldeter Nazis in der Fan-Szene von Eintracht Braunschweig aufmerksam gemacht wurde und anhand von Beispielen dessen Existenz klar belegt wurde.

Von Vereinsseite reagiert man jedoch keineswegs sensibilisiert für rechtsradikale Tendenzen, sondern diffamiert im Gegenteil die Initiative als "linksextremistische" Chaoten. Wer den Schriftzug „Keine Eintracht mit Nazis“ als "linksextremistisch" betrachtet, tut gut daran, sich zu fragen, wo man denn selbst seine politische Mitte verortet.
Bundesweit haben diese Ereignisse ein durchaus reflektierteres Echo erfahren. Unter anderem berichteten Spiegel-Online sowie die taz - und
kamen dabei nicht zu dem Ergebnis, dass es sich um „linke Hetze“, sondern eher um ein versuchtes Totschweigen seitens des Vereins handele.

Der AStA der HBK erklärt sich solidarisch mit der Initiative gegen rechte (Hooligan-) Strukturen und Ultras Braunschweig, weil wir die Auffassung vertreten, dass Nazis kein öffentlicher Raum und keine
Plattform überlassen werden darf. 
Insbesondere möchten wir, dass auch Menschen, die nicht in das Weltbild von Rechtsextremisten oder rechten Hooligans passen, ohne Angst am öffentlichen Leben, zum Beispiel im Fußball-Stadion, teilnehmen können! 
Auch dürfen menschenverachtende und / oder gewalttätige Gruppierungen oder Bedrohungen nicht verharmlost werden, sondern müssen als das betrachtet werden, was sie sind: Ein Affront gegen eine freie und
solidarische Gesellschaft!

Kein Platz für Nazis, nicht im Stadion, nicht an der Uni und auch nirgends sonst!

Kein Fußball den Faschisten!
 
Allgemeiner Studierenden Ausschuss der Hochschule für bildende Künste. 
 
Weitere Informationen und einen Pressespiegel mit allen zur Thematik erschienen Artikeln und Stellungnahmen findet Ihr auf der Website der Initiative gegen rechte (Hooligan-) Strukturen
nonazisbs.blogsport.de