Autor: AStA HBK BS
VOLLVERSAMMLUNG!
Rückblick: Keine Eintracht mit Nazis!
Fußballfans zeigten Flagge gegen Rechts
Braunschweig. 300 Spieler traten am Samstag beim zweiten anti-rassistischen Fußballturnier gegeneinander an.
Von Katrin Bölstler
So farbenfroh sieht die Turnhalle der IGS Franz’sches Feld selten aus: An den Wänden bunte Banner, das Spielfeld zur Hälfte abgetrennt und in eine gemütliche Sessel-Landschaft verwandelt.
Während in der hinteren Hallenhälfte verschiedene Mannschaften zum Klang lauter Reggae-Musik gegeneinander kickten, sitzen im vorderen Teil Dutzende junger Menschen quatschend und essend auf gebrauchten Sofas.
Ganz klar: Beim zweiten anti-rassistischen Fußballturnier war der Turniersieg nicht Haupt-, sondern Nebensache. Lorenzo Poli, Jugendsekretär der DGB-Jugend Braunschweig und einer der Mitorganisatoren, erklärt: „Natürlich geht es hier heute auch um Fußball, denn wir sind alle Fußballfans. Das Turnier ist aber vor allem eine Plattform für Menschen, die sich gegen Rechts engagieren, um sich kennenzulernen und zu vernetzen“.
Die Botschaft des heutigen Aufeinandertreffens: Im Kampf gegen Rechts bist du nicht allein. Eine wichtige Botschaft für all jene, die schon einmal von rechten Hooligans oder Nazis bedroht wurden – und das sind von den Anwesenden nicht wenige. […]„Fußball ist ein offener Sport“
Mit einem „antirassistischen Turnier“ setzte die DGB-Jugend ein Zeichen gegen Rechts
Von Birgit Leute
Braunschweig. Fußball als Happening: Die DGB-Jugend hatte am gestrigen Sonnabend zu einem „antirassistischen Turnier“ eingeladen – ein Zeichen gegen die wachsende Hooligan-Szene.
Übergriffe im Stadion, in der Straßenbahn, in Clubs: Marco Lovkoviz hat bereits mehrfach Erfahrungen mit der rechten Hooligan-Szene in Braunschweig gemacht. „Es ist noch nicht so akut wie in Dresden oder Rostock, aber die Szene ist doch deutlich präsenter als in anderen westdeutschen Städten“, zieht das Mitglied der Ultras Braunschweig Vergleiche zu Bremen und Hannover. […]
Auch die Jusos berichten: Jusos Stadt Braunschweig: Keine Eintracht mit Nazis – Jusos solidarisieren sich beim zweiten antirassistischen Fußballturnier
Aktionstag: Keine Eintracht mit Nazis! (23.03.13)
Vernetzen, diskutieren und solidarisieren sind die Schlagwörter für den nunmehr zweiten Aktionstag mit Fußballturnier unter dem Motto: „Keine Eintracht mit Nazis“. Nachdem sich im vergangenen Jahr bereits über 200 Menschen beteiligten, werden wir auch dieses Jahr wieder einen bunt gemischten Tag an den Start bringen, bei dem für Jede*n etwas dabei ist. Auch du bist herzlich eingeladen!
Ab dem frühen Vormittag treten in der IGS Franzsches Feld (Grünewaldstraße 12) über 20 verschiedene Fanclubs, Ultràgruppen, antifaschistische Initiativen und Jugendorganisationen aus Braunschweig und anderen Städten gegen den Ball. Parallel zum Fußballturnier besteht die Möglichkeit, sich an zahlreichen Infoständen zu informieren oder sich die aktualisierte Ausstellung „Chronologie der Aktivitäten und Übergriffe durch rechte Hooligans ab Mai 2007 [in Braunschweig]“ anzusehen. In den Pausen wird es zwei Vorträge rund um die Problematik rechter Strukturen und Diskriminierung im Fußball geben.
Vorträge:
13:00 Uhr – Wege zu einem besseren Fußball – Das Beispiel AntiDiskriminierungs-AG bei Werder Bremen
16:00 Uhr – Rechte Gewalt beim Fußball am Beispiel Aachen
Abgerundet wird der Aktionstag ab 22:00 Uhr bei fetten Technobeats im Nexus an der Frankfurter Straße 253 in Braunschweig
Lineup:
E123 *live* – Elektro-Punk/HH
https://soundcloud.com/e123
Schlechter Klang *live* – Techno/HI
http://monoton.bandcamp.com/
Silva Rymd – ://about blank/B
http://www.residentadvisor.net/dj/silvarymd
Reducation – Love Techno – Hate Germany/B
https://soundcloud.com/membum
Pink Leg – krisentrauma/BS
https://www.facebook.com/pinkleg
Schonmal gehört? Die rechte Hooligan-Band Kategorie C singt in einem der bekanntesten ihrer Lieder “Fußball bleibt Fußball und Politik bleibt Politik”. Dieser Slogan trifft in Braunschweig und den meisten anderen Fanszenen auf große Akzeptanz. Dieser Versuch den gesellschaftlichen Raum des Stadions als unpolitisch zu verkaufen, führt in der Realität eher dazu, dass sich Nazis an diesem Ort relativ ungestört bewegen und agieren können. Doch überall wo Nazis mit ihren diskriminierenden und menschenverachtenden Inhalten Auftreten, muss ihnen klar gemacht werden dass sie nicht willkommen sind.
Deshalb stehen wir offen für eine Fankultur mit einem antifaschistischen Grundkonsens ein, denn unserer Meinung nach darf es keine Freiräume für Nazis und alle anderen Diskriminierungsformen geben — nirgendwo!
Veranstalter*innen:
Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen,
DGB-Jugend,
Schüler*innenvertretung der IGS Franzsches Feld
und Ultras Braunschweig (UB)
Mit cooler Musik, feinen Beats und lockerem Fußball gegen nationalistische, sexistische und rassistische Kackscheiße – gegen rechte Hooligans im Eintracht-Stadion und anderswo!
Weitere Informationen:
nonazisbs.blogsport.de oder auf der Fanseite bei FacebookHinweis: Die Veranstaltenden behalten sich vor, Mitglieder und Sympathisanten extremer rechter Parteien oder Gruppierungen und Personen, die der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische und antisemitische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung auszuschließen.
In eigener Sache
Im Zuge der studentischen Aktionen gegen die aufgezwungenen Sparmaßnahmen durch das Kultusministerium in Hannover veröffentlichen wir auch auf unserem Blog oder via Facebook Stellungnahmen, Texte oder Aufrufe. Um Irritationen zu vermeiden sind und werden diese Beiträge am Ende gekennzeichnet – denn wir als AStA sind nicht nur solidarisch mit den Aktionen und den sich engagierenden Studierenden, sondern natürlich auch selbst in unserem Studium betroffen.
Nichts desto trotz, können wir uns aber eben nicht mit allen verwendeten Symboliken, Äußerungen oder Argumenten identifizieren.