Stellungnahme

Am gestrigen 27.02.13 veröffentlichte die A.G.B (Antifaschistische Gruppe Braunschweig) ein mit „AStA der HBK“ unterzeichnetes Schreiben, bezugnehmend auf eine im Namen der A.G.B. getätigten Anfrage zur Bereitstellung von Räumlichkeiten in der HBK für eine Informationsveranstaltung zum Thema „Feminismus. Von Verhältnissen zu Kategorien“.

In dem vom AStA – Account versendeten Antwortschreiben an die A.G.B heißt es unter Anderem:

Die meisten von uns fühlen sich mit dem Titel „Feminismus“ unwohl. Mit dem Begriff assoziieren wir eine eher radikale Frauenbewegung, die die Diskriminierung von Männern nicht ausschließt.

Selbstverständlich betrachten wir Feminismus nicht als Diskriminierungsform, sondern als Notwendigkeit für antisexistische Praxis und eine emanzipatorische, befreite Gesellschaft, die auch wir als Ziel sehen!

Auch ist uns natürlich klar, dass Feminismus eine Bewegung ist, die durch männliche, patriarchale Unterdrückungsmechanismen entstanden ist – und nicht etwa umgekehrt.

Die Formulierungen in der an die A.G.B. gesendeten eMail sind kein Konsens, spiegeln nicht das Weltbild unseres AStAs wieder und waren nicht abgesprochen.

Insbesondere die hier genannte Veranstaltung arbeitet nicht mit Personalisierungen von gesellschaftlichen Verhältnissen, sondern damit wie die Ökonomie im Kapitalismus die Vergeschlechtlichung von Reproduktionsarbeit bedingt. Allein dieser Inhalt hätte leicht über virtuelle Suchmaschinen geprüft werden können und letztendlich auch müssen!

Das (weiße) Männer (i.d.R.) in unserer Gegenwartsgesellschaft gegenüber Frauen privilegiert sind, mehr Geld verdienen, bessere Positionen bekleiden und weniger Angst vor sexuellen und sexistischen Übergriffen oder gar sexualisierter Gewalt haben müssen ist keine Frage!

Wenn in diesem Kontext von Diskriminierung von Männern (oder männlich sozialisierten Personen) gesprochen wird ist das reaktionär und nicht tragbar.

Wir bedauern die in unserem Namen getroffenen Aussagen und werden entsprechende Aufarbeitung betreiben sowie Konsequenzen ziehen.

Vorstand des AStAs der HBK, 28.02.13.

PM der Landesastenkonferenz

 
 
Kein Wunschzettel für Wanka, sondern Forderungen!

Heute wird die ehemalige niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna
Wanka in Berlin offiziell zur Bundesministerin für Bildung und Forschung
ernannt. In den letzten Tagen wurde Wanka aus verschiedenen Blickpunkten
medial beleuchtet. Wünsche der Studierenden an die neue
Bundesbildungsministerin wurden aufgeschrieben. Die LandesAstenKonferenz
Niedersachsen hat jedoch andere Erfahrungen mit Wanka gemacht.

Silke Hansmann für das Landeskoordinator*innenkollektiv dazu: „Die
Gespräche, zu denen Wanka Studierende zum offenen Dialog eingeladen hat,
wurden nie auf Augenhöhe geführt. Selbst die Überreichung von 20.000
Unterschriften gegen Studiengebühren hat sie kalt gelassen. Wir haben keine
Wünsche, wir fordern eine gerechtere Bildungspolitik.“

Der bildungs- und hochschulpolitische Kurs von Wanka ist aus mehreren
Gründen zu kritisieren. Ausschließlich die Eigenkontrolle und Autonomie der
Hochschulen zu betonen, kann nicht Ziel verantwortlicher Hochschulpolitik
sein.

Bastian Saß für das Landeskoordinator*innenkollektiv erklärt: „Bundesweit
hat sich gezeigt, dass Studiengebühren ein Auslaufmodell sind – in Bayern
durch den Erfolg des Volksbegehrens und in Niedersachsen durch die Abwahl
der schwarz-gelben Landesregierung. Wanka muss erkennen, dass
Studiengebühren sozial selektive Bildungshürden darstellen, die restlos
abgeschafft werden müssen.“

Silke Hansmann für das Landeskoordinator*innenkollektiv abschließend:
„Wankas Position zu einer Bund-Länder-Kooperation zur Finanzierung der
Hochschulen muss sich ändern. Dem Bund müssen in Bildungsfragen wieder mehr
Kompetenzen zugeschrieben werden. Das Kooperationsverbot muss fallen, der
Hochschulpakt muss durch Bundesmittel aufgestockt werden, um die
Studienplatzkapazitäten ausbauen zu können. Das sind keine Wünsche, sondern
dringend notwendige Forderungen.“